Ohne Erwartung…

In einem Gespräch erzählte mir jemand ganz stolz, wie er es schaffen wird, zukünftig von Enttäuschungen befreit zu sein. „Wenn ich gar nichts mehr erwarte, werde ich nicht mehr enttäuscht“. Spontan habe ich entgegnet, dann verlierst du auch die Vorfreude. Die Vorfreude wirkt meist über einen längeren Zeitraum und gibt dem Leben sehr viel positive Impulse. Dieses positive Erleben stärkt einen, auch falls es doch nicht so kommt, wie man es erwartet hat, und hilft, dies besser zu verarbeiten.

Die scheinbar „clevere“ Einstellung führt leider auch zu einer tristen Passivität und einer distanzierten „die Andern sind an allem Schuld“-Haltung.

Jesus beschreibt die Bedeutung des selbst aktiv Werdens als Grundhaltung des christlichen Glaubens:
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Matth. 7,12).

Mit diesen Gedanken wünschen wir allen eine gesegnete Adventszeit.

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Wer warten kann…

der heutige Spruch scheint auf den ersten Blick paradox zu sein. Warten assoziieren wir oft mit Vergeudung. Doch wer die Fähigkeit besitzt, Geduld zu üben und den Dingen ihren natürlichen Lauf zu lassen, entkommt der Hetze und dem Stress des ständigen Sofort-Handelns.

Diese innere Ruhe führt dazu, dass man nicht überstürzt handelt, Fehler vermeidet, die später korrigiert werden müssten, und klügere, nachhaltigere Entscheidungen trifft.
Man gewinnt Zeit, indem man nicht gegen die Umstände ankämpft, sondern sie akzeptiert und die Wartezeit sinnvoll nutzt – sei es zur Planung, Reflexion oder einfach zur Entspannung.

Wer gelassen warten kann, gewinnt die Kontrolle über seine eigene Zeitempfindung zurück und lebt bewusster – dem kann ich als Ruheständler voll zustimmen.

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Balance halten von Lernen und Genießen

Der heutige Spruch spricht mir voll aus dem Herzen. Lernen und Genießen in guter Balance, das Geheimnis für ein erfülltes Leben. Mir fallen dabei wieder kleine Kinder ein, man staunt, wie sie neue Situation aufnehmen und das meist spielerisch und sie genießen anschließend, wenn sie das neu Gelernte ausprobieren können und es einigermaßen klappt.

Ein Lied von Peter Maffay begleitet mich seit vielen Jahren: „Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd‘ ich hart wie Stein und doch hat man mich oft verletzt. Irgendwo tief in mir bin ich ein Kind geblieben, erst dann, wenn ich′s nicht mehr spüren kann, weiß ich, es ist für mich zu spät, zu spät…“

Eine gute Balance von lernen und genießen scheint für manche Erwachsene eine große Herausforderung zu sein, was für ein Kind kinderleicht ist.

Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

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Liebe und Aufmerksamkeit

Für Kinder ist es wichtig, schon früh zu lernen mit Schwierigkeiten umzugehen. Das erreicht man aber nicht mit einer übertriebenen Aufmerksamkeit, mit der man sofort und ständig auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht. Es gibt das Bild der Helikoptereltern und der Rasenmähereltern, die alles, was irgendwie für das Kind nicht ideal ist, aus dem Weg räumen.

Zu viel Liebe gibt es nicht. Bedingungslose Akzeptanz, Geborgenheit, emotionale Wärme und Sicherheit. Davon kann ein Kind nie genug bekommen, das stärkt das Urvertrauen und das Selbstwertgefühl.

Viele Erwachsene haben in ihrer Kindheit Liebe oft nur indirekt erfahren und tun sich bis heute schwer Gefühle zu anzunehmen und zu zeigen. Jesus sagt, dass es auch für Erwachsene nie zu spät ist: „Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder…“ Matth. 18, 3.

Wir wünschen allen, besonders Eltern, Großeltern, Erziehern…Gottes Segen mit diesen Gedanken.

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freuen…

Karl Valentin hat die besondere Gabe der Wortakrobatik, die Wesentliches in einem Satz ausdrückt. Bei manchen Diskussionen fällt mir ein Satz von ihm ein: „Es ist schon alles gesagt, aber nicht von allen“.

77 Jahre nach seinem Tod scheint mir der Satz aktueller denn je: „Ich freue mich, wenn‘s regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.“ Viele machen nicht nur ihre Emotionen, sondern auch ihr Selbstwertgefühl vom Vergleich mit anderen abhängig. Die sozialen Medien mit unrealistischen oder stark selektiven Idealbildern verstärken dies noch.

Sich von innen heraus freuen, erkennen, dass ich zwar nicht immer artig, aber trotzdem einzigartig bin, mit besonderen Eigenschaften und Talenten.

Freude ist wesentlich für ein erfülltes Leben und einen lebendigen Glauben.

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Barmherzig SEIN

In 9 Bundesländern ist Reformationstag gesetzlicher Feiertag, aber auch hier wird er von Halloween verdrängt, indem schon Kinder sich auf Grusel- und Horrorgeschichten einlassen.

Die Aussage von Martin Luther stellt die weitverbreitete Vorstellung infrage, dass man sich von Sünden freikaufen könne. Stattdessen betont er, dass der Glaube sich im Handeln am Nächsten bewähren muss, was aber auch nicht eigene Sünden/Schuld verringert.

Weshalb sollen Menschen dann barmherzig sein?

Einfach, weil Menschen Gottes Liebe und Gnade/Vergebung erfahren und aufgrund dieser Erfahrung ebenso mit ihren Mitmenschen umgehen können.

Im Gegensatz zu Halloween entwickelt sich so ein System der Liebe und Barmherzigkeit.

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Den Sinn im eigenen Leben erkennen

Dieser Brunnen fasziniert mich, besonders wegen des Lichts, das durch das Wasser strahlt. Das Wasser ändert ständig seine Richtung und trotzdem ist eine klare Linie erkennbar. So ist es auch im Leben, geradlinig läuft es nicht, wenn, dann nur kurzzeitig. Immer wieder gibt es unvorhergesehene Ereignisse, auf die reagiert werden muss und mindestens einer kleinen Anpassung, wenn nicht sogar einer Korrektur, bedarf.

Solche Situationen kommen unerwartet, man reagiert darauf und dann irgendwann kommt schon das nächste Ereignis, so dass einem das Ganze nicht so bewusst ist.

Es lohnt sich aber hin und wieder das eigene Leben zu beleuchten und sich bewusst zu machen, ob trotz der Änderungen eine Linie im Leben erkennbar ist, die dem Ganzen einen Sinn gibt.

Wir wünschen allen Zeit und Gottes Segen beim Nach-DENKEN.

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Mein Leben und mein Umfeld

Viele Menschen leben in einem Umfeld, in dem sie häufig mit Begrenzungen konfrontiert werden. Im besten Fall nehmen sie das bewusst hin und leiden heimlich, schlimmer ist, sie passen sich ihrer Umgebung an, was sie am Ende krank machen kann.

Die Frage, die sich hinter unserem heutigen Spruch verbirgt, ist, habe ich ein Umfeld (beruflich, familiär, hobby- und glaubensmäßig), in dem ich im Wesentlichen ich so sein darf, wie ich bin?

Jesus benutzt ein interessantes Bild in Mk 2,22 „Auch füllt niemand jungen Wein in alte Schläuche. Er gärt ja noch und würde die Schläuche zum Platzen bringen, und der Wein samt den Schläuchen wäre verloren. Nein, jungen Wein füllt man in neue Schläuche.“

Dieses Gären ist ein schönes Bild, dass Leben existiert und sich etwas weiterentwickelt. Wir wünschen allen solch einen Raum zur persönlichen Weiterentwicklung.

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leere Hände und leere Herzen füllen lassen

Dieser Spruch zielt auf den Kern des christlichen Glaubens: die Bereitschaft Gottes, sich denjenigen zuzuwenden, die sich ihrer menschlichen Ohnmacht oder ihrem Mangel bewusst sind oder eine tief seelische Sehnsucht haben ausgelöst durch Enttäuschung, Trauer oder einfach innerer Leere.

Die Botschaft des christlichen Glaubens ist: Wir müssen nicht perfekt, reich oder emotional stark sein, um die Aufmerksamkeit oder Liebe Gottes zu erfahren. Ganz im Gegenteil, es ist unsere Verwundbarkeit und diese Leere, die den Raum für göttliche Fülle schafft.

Gott ist nicht nur der, der den Mangel behebt, sondern der in diese Offenheit hinein Liebe, Trost, Sinn und Stärke gießt.

Es ist eine Einladung, unsere Unvollkommenheit ohne Scham zu zeigen, denn gerade dort, wo wir aufhören, aus eigener Kraft zu handeln, beginnt die Erfahrung der Gnade.

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Im Krieg mit mir selbst

Unser heutiger Spruch beleuchtet eine fundamentale Wahrheit: Unser innerstes Wohlbefinden ist untrennbar mit unserer Selbstbeziehung verbunden.

Wer ständig Selbstkritik übt, sich für Fehler verurteilt oder gegen Teile seiner Persönlichkeit ankämpft, befindet sich in einem permanenten Zustand des inneren Konflikts. Dieser „Krieg“ frisst Energie, schafft Anspannung und lässt keinen Raum für Ruhe.

Wirklichen Frieden finden wir erst, wenn wir die Waffen niederlegen: wenn wir uns selbst mit all unseren Schwächen und Stärken annehmen. Es geht darum, Selbstmitgefühl zu entwickeln und zu verstehen, dass wir nicht perfekt sein müssen, um ganz zu sein. Nur durch die Akzeptanz des Ist-Zustandes kann die Ruhe einkehren, die wir uns so sehr wünschen.

Was Paulus in Bezug auf andere schreibt, gilt gleichermaßen auch für uns selbst: „Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat.“ Rö. 15,7)

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